Tipps für eine gesunde Lebensweise
- Eine gesunde Lebensweise spielt bei Schizophrenie eine zentrale Rolle. In diesem Beitrag finden Sie nützliche Tipps und Ratschläge zur Verbesserung Ihrer Ernährung, Ihrer Gewohnheiten und Ihrer persönlichen Beziehungen. Auch Familienangehörige und Unterstützungsnetzwerke von Menschen mit Schizophrenie finden hier nützliche Informationen und erfahren, wie ihre Angehörigen am besten unterstützen können.
In diesem Abschnitt
Ein gesunder Lebensstil ist sehr wichtig, besonders wenn Sie mit Schizophrenie leben. Befolgen Sie die nachstehenden Tipps, die Ihnen helfen, auf sich zu achten, auch wenn Sie eine schwierige Zeit durchlaufen.
Versuchen Sie, ausreichend zu schlafen
Erholsamer Schlaf kann Ihnen helfen, stressige Situationen besser zu bewältigen. Wenn Sie sich müde fühlen, fällt es Ihnen möglicherweise schwerer, mit Ihren Symptomen umzugehen. Schizophrenie kann Ihre Fähigkeit zu schlafen beeinträchtigen, aber Sie können sich mit den folgenden Massnahmen selbst helfen:
Gewöhnen Sie sich an eine regelmässige Routine, indem Sie jeden Tag zu ähnlichen Zeiten ins Bett gehen und aufstehen
Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen – hören Sie Musik, machen Sie Atemübungen oder meditieren Sie
Vermeiden Sie helle Bildschirme, z. B. Laptops oder Telefone
Versuchen Sie, Stress abzubauen, z. B. indem Sie Ihre Probleme niederschreiben oder mit jemandem darüber sprechen
Ernähren Sie sich gesund und treiben Sie regelmässig Sport
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann dazu beitragen, dass Sie körperlich gesund bleiben. Gesunde Essgewohnheiten und regelmässige Bewegung können das Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Regelmässig zu essen, kann auch dazu beitragen, das Risiko einer durch Veränderungen des Blutzuckerspiegels verursachten Psychose zu verringern.
Einige Studien haben gezeigt, dass sich eine Reduktion des Glutenverzehrs positiv auf Schizophreniesymptome auswirken kann. Diese Effekte müssen jedoch noch weiter erforscht werden. Auch eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C und E kann positive Effekte haben. Weitere Informationen über eine gesunde Ernährung finden Sie auf der NHS-Website in der Rubrik „Eat well“ („Gesund essen“).
Regelmässige Bewegung und Sport stehen in Zusammenhang mit einer verbesserten Lebensqualität bei Patienten mit Schizophrenie. Es hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität vielen häufigen Faktoren entgegenwirkt, die zu einem schlechten Gesundheitszustand von Menschen mit Schizophrenie beitragen, wie z. B. eine sitzende Lebensweise oder Rauchen. Durch die Bewegung wird auch die Gehirnfunktion verbessert, denn sie stärkt das Gedächtnis, die Multitasking- und die Planungsfähigkeit, regt die Reparatur der Gehirnzellen an und verlängert die Aufmerksamkeitsspanne.
Mit dem Rauchen aufhören
Wer raucht, hat ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden. Ausserdem erhöht Rauchen das Risiko für Herzkrankheiten. Natürlich ist es schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, aber es gibt eine Reihe von Hilfsangeboten zu Ihrer Unterstützung. Die Rauchentwöhnung hat viele Vorteile und kann sogar Ihre psychische Gesundheit verbessern, wenn Sie an Schizophrenie leiden. Wenn Sie jedoch Antipsychotika einnehmen und mit dem Rauchen aufhören wollen, sollten Sie vor Beginn der Entwöhnung unbedingt mit Ihrem Hausarzt oder Psychiater sprechen, da dies eventuell Einfluss auf die Dosierung Ihrer Medikamente haben kann.
Vermeiden Sie Drogen und Alkohol
Es kann vorkommen, dass Sie versucht sind, gegen Ihre Symptome zu Drogen und Alkohol zu greifen. Sie sollten sich dabei jedoch vor Augen halten, dass sich Ihre Symptome dadurch auf lange Sicht wahrscheinlich verschlimmern werden. Alkohol wird mit Depressionen und dem Risiko einer Psychose in Verbindung gebracht, und illegale Drogen können Ihre Schizophrenie verschlimmern. Wenn Sie Antipsychotika einnehmen, ist es besonders wichtig, Drogen und Alkohol zu meiden, da sich diese negativ auf Ihre Medikamente auswirken können.
Bauen Sie Stress ab
Die Symptome der Schizophrenie können dazu führen, dass Sie sich gestresst und ängstlich fühlen. Sie können Stress abbauen, indem Sie weniger Verantwortung übernehmen, mit Freunden oder der Familie sprechen, sich bewegen und Sport treiben, z. B. indem Sie spazieren oder schwimmen gehen.
Pflegen Sie Ihre Beziehungen
Es ist wichtig, dass Sie versuchen, den Kontakt zu Ihren Freunden und Ihrer Familie aufrechtzuerhalten, da Ihnen das helfen kann, schwierigere Zeiten zu überstehen. Wenn Sie sich isoliert fühlen, können sich die Symptome der Schizophrenie verschlimmern. Achten Sie deshalb darauf, Beziehungen zu Ihrem Umfeld zu pflegen. Sollten Sie das Gefühl haben, keine starken Beziehungen zu haben, können Sie sich an Hilfsdienste wenden, um Unterstützung zu erhalten.
Familie und Betreuungspersonen: Wie Sie helfen können
Die Evidenzbasis bestätigt, dass Patienten mit Unterstützung durch Betreuungspersonen im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Unterstützung bessere Ergebnisse erzielen können, sowohl was niedrigere Rückfallquoten anbelangt, als auch in Bezug auf die Gesamtzahl und Dauer der Klinikaufenthalte. Zwar hat sich die Betreuung als vorteilhaft für die Verbesserung der Ergebnisse der Patienten erwiesen, jedoch kann sie sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betreuungspersonen auswirken. Diese können beispielsweise unter Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen und Angstzuständen leiden. Ein gesunder Lebensstil und eine gute Schlafqualität sind daher auch für die Betreuungspersonen notwendig. Wichtig ist auch die Teilnahme an psychoedukativen Programmen und Selbsthilfegruppen mit anderen Betroffenen, da diese nachweislich die Bewältigung und den allgemeinen Gesundheitszustand auch der Angehörigen und Betreuungspersonen fördern können.