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Essgewohnheiten, Ernährung und Schizophrenie – sind Sie, was Sie essen?

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    Es ist seit langem bekannt, dass das, was ein Mensch isst und trinkt, erheblichen Einfluss auf seine körperliche Gesundheit haben kann. Das Verständnis über den Zusammenhang zwischen Ernährung und psychischem Wohlbefinden eines Menschen hat jedoch erst begonnen, sich zu entwickeln.
     
    Dieser Artikel befasst sich mit der Frage, warum Essgewohnheiten und Ernährung in Zusammenhang mit Schizophrenie so wichtig sind, welche Bedeutung einer gesunden Ernährung zukommt und was Menschen mit Schizophrenie nach den jüngsten Erkenntnissen essen sollten und was vielleicht nicht.


    Definition von Essgewohnheiten und Ernährung

    Zunächst einmal: Worin besteht der Unterschied zwischen Essgewohnheiten und Ernährung? Die Essgewohnheiten stehen für die Lebensmittel und Getränke, die jemand regelmässig zu sich nimmt, während sich die Ernährung eher auf die Qualität oder Art dieser Lebensmittel und Getränke bezieht. 
    Eine „ausgewogene Ernährung“ besteht aus einem richtigen Verhältnis einer Vielzahl von Lebensmitteln, mit denen es möglich ist, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
    Bei der Ernährung geht es eher darum, ob die Lebensmittel frisch oder verarbeitet sind, wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten, fett-, eiweiss- oder kohlenhydratarm oder -reich sind und einen hohen oder niedrigen Kaloriengehalt haben. Es wird auch berücksichtigt, wie die Lebensmittel hergestellt wurden und wie sie verzehrt werden.


    Ernährungsmuster und Essgewohnheiten

    Studien haben gezeigt, dass einige Menschen mit Schizophrenie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung schlechte Ernährungsmuster und Essgewohnheiten haben. 

    Dazu kann gehören, dass sie mehr zucker- oder fetthaltige Lebensmittel essen, die oft sehr kalorienreich sind, anstatt gesündere Optionen wie frisches Obst oder Gemüse zu bevorzugen. Ausserdem kann es sein, dass sie Mahlzeiten wie das Frühstück auslassen, Fertiggerichte den selbst zubereiteten Speisen vorziehen, abends Snacks essen, anstatt eine richtige Mahlzeit einzunehmen, und zu schnell essen.
     
    Das ist von Bedeutung, weil es im Laufe der Zeit zu einem schlechten Ernährungszustand führt, der wiederum mit folgenden Problemen verbunden ist: Übergewicht, Adipositas, Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall und Krebs. Noch wichtiger für Menschen mit Schizophrenie ist, dass eine schlechte Ernährung die Gehirnfunktion beeinträchtigen kann. Ein schlechter Ernährungszustand wurde sogar mit der Entwicklung von Psychosen in Verbindung gebracht.

    Eine gesunde Ernährung ist daher ein wesentlicher Bestandteil des Lebensstils von Menschen mit Schizophrenie, ebenso wie ein angemessenes Mass an körperlicher Aktivität, der Verzicht darauf, zu rauchen, und die Mässigung beim Alkoholkonsum.


    Sind Vitamin- und Mineralstoffpräparate gut für Schizophrenie?

    Es gibt einige Hinweise darauf, dass bestimmte Vitamin- und Mineralstoffmängel bei Menschen mit Schizophrenie eine Rolle spielen und die Behebung dieser Mängel von Vorteil sein kann.

    Von allen Vitaminen scheinen die B-Vitamine, insbesondere B6, B9 (Folsäure) und B12 den grössten Nutzen zu bringen, obwohl auch die Vitamine C, D und E mit einer Verbesserung der Symptome und der kognitiven Funktion in Verbindung gebracht wurden.

    Bei den Mineralstoffen hat sich Zink als wirksam erwiesen, um sowohl die Positiv- als auch die Negativsymptome der Schizophrenie zu verringern. 


    Was sollte man essen, wenn man an Schizophrenie leidet?

    Es gibt keine spezielle Schizophrenie-Diät. Nach einheitlicher Auffassung wird geraten, sich an den Ernährungsempfehlungen für die Allgemeinbevölkerung zu orientieren. Dazu gehört der Verzehr von mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, wobei die Mahlzeiten auf stärkehaltigen Kohlenhydraten wie Kartoffeln oder Reis basieren und eine gewisse Menge an Eiweiss wie Fisch, Fleisch oder fleischlose Alternativen wie Bohnen und Hülsenfrüchte enthalten sollten. 

    Wichtig ist auch, dass der Anteil an zucker-, fett- und salzhaltigen Lebensmitteln reduziert wird. Diese Empfehlung wird auch durch eine aktuelle Analyse aller verfügbaren Studien über die Ernährung bei Schizophrenie gestützt. Sie rät gleichzeitig, raffinierten Zucker, mit Zucker gesüsste Getränke und Süssigkeiten sowie raffinierte Getreideprodukte wie zuckerhaltige Cerealien, Weissbrot und Nudeln zu vermeiden. 

    Hingegen sollten folgende Lebensmittel vermehrt in den Speiseplan aufgenommen werden: 
    Alle Obst- und Gemüsesorten, die eine gute Quelle für die Vitamine C und E sowie Folsäure (Vitamin B9) sind. Zu den Früchten, die bei Schizophrenie von besonderem Nutzen sein können, gehören Beeren und Weintrauben, während Spargel, Artischocken, Brokkoli, Rosenkohl, Kopfsalat, Zwiebeln, Okra und Spinat zu den besonders empfehlenswerten Gemüsesorten zählen.
    Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. 
    Fisch und Meeresfrüchte, die nicht nur reich an Proteinen sind, sondern auch einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6, B12 und Zink aufweisen. 
    Linsen und Bohnen, da sie eine gute Quelle für Folsäure sind. 


    Zeit, Ihre Ernährung umzustellen?

    Wir beginnen gerade erst zu verstehen, wie sich die Ernährung auf die psychische Gesundheit auswirkt. Es ist noch mehr Forschung nötig. Wenn eine Ernährungsumstellung für Sie oder einen nahestehenden Menschen eine gute Idee zu sein scheint, dann denken Sie daran, dass Sie bei Bedarf die Personen Ihres Behandlungsteams um Unterstützung bitten können. Diese können Ihnen vielleicht einfache Verhaltensänderungen vorschlagen, wie z. B. drei Mahlzeiten am Tag zu essen, oder Sie an einen Ernährungsberater verweisen, der sich auf psychische Erkrankungen spezialisiert hat. 
     
    Vergewissern Sie sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, dass diese keine Auswirkungen auf die von Ihnen eingenommenen Medikamente haben. Fragen Sie immer zuerst Ihren Arzt oder Apotheker.  

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